aus der Presse

Misstöne um Orgel-Pläne

Geplanter Abriss des Instruments in St. Reinoldi wird im Internet scharf attackiert.
Ich möchte dazu einen kleinen Kommentar abgeben, wenn gleich die Leser der Ruhr Nachrichten wenig davon zu Gesicht bekommen werden. Es ist aber in der Tat eine Leistung der Ruhr Nachrichten, die "Misstöne" im Internet zur Kenntnis zu nehmen und abzudrucken. Unrichtig ist in diesem Zusammenhang, dass man nun plötzlich "Bunk" ausgegraben hätte, und ihn pragmatisch für das Projekt zurecht gestutzt hätte, um eine Grundlage für schöne Polemik zu haben. Bunk wurde auf unseren Internetseiten seit Bestehen, also seit 9 Jahren regelmässig erwähnt und als großer Komponist gewürdigt. Anfangs haben uns seine Aufführungen auf der Doesburger Walcker-Orgel durch die Holländer fasziniert, später Aufführungen in Riga.
Gerard Bunk hat sich mit diesem Instrument in St. Reinoldi identifiziert, daran rüttelt weder Herr Müller noch Frau Gaß. Ich überlasse es jedem selbst sein Buch "Liebe zur Orgel" und die darin betreffenden Seiten zu lesen und zu interpretieren.
Die Behauptung von Frau Gaß jedoch, die Gemeinde brauche eine leistungsfähige Orgel und nicht wieder einen Kompromiss ist hohle Begriffsakrobatik, die überhaupt nichts aussagt. Leistungsfähigkeit kann man an einem Motor in kwh oder an einem Organisten, wenn er 12 Stunden jeden Tag übt, bemessen, mit physikalischen Einheiten aber an die Orgel - und an ihre künstlerische Grundstruktur ranzugehen, ist doch ein rechter Quatsch. Und vor allem Prof. Stockmeiers Argument, dass gerade diese Orgel klangliche Eigenschaften habe, die er kaum in vergleichender Weise bei anderen Instrumenten fand - wurde überhaupt nicht zitiert, sondern nur seine beiläufige Rede von der Manipulierbarkeit des Orgeleindrucks. Man hat also eine einzige negative Zeile herausgepickt, anstatt den positiven Konsens des Schreibens Herrn Prof. Stockmeiers weiterzugeben.
Also alles in allem wird weiterhin mit Manipulationen gearbeitet, wie wir es seither gewohnt sind. Aber das hält hier niemanden davon ab, dieses wichtige Denkmal vor der Zerstörung zu bewahren - diesmal sind es nicht die Neobarokkos, mit dem Dolch in Gewande, diesmal kommen die "Romantiker" daher und wissen genau Bescheid, was Herr Bunk denn lieber für eine Orgel haben wollte.
Gerhard Walcker-Mayer 24.8.08

hier sehr gut lesbar der Artikel hochauflösend:
ruhrnachrichten.pdf [1.387 KB]

Ruhr Nachrichten vom 23.Aug.2008

Briefe von Gerard Bunk

Sehr geehrte Frau Gaß,
Sie erwähnen in Ihrem Artikel vom Wochenende, dass Briefe von Bunk vorlägen, die seine Kritik an der derzeitigen Orgel offenbaren würden. Bitte geben Sie mir Kenntnis, woher ich Kopien dieser Briefe erhalte.
Besten Dank und viele Grüße
Gerhard Walcker-Mayer
24.08.08

erste Streich: Orgel ist kaputt!!